Aufgrund der intensiven Nutzung der Tal- und Beckenlagen in Österreich nimmt der Prognosebedarf von Auswirkungen durch verschiedene Maßnahmen auf den Grundwasserkörper ständig zu. Zu solchen Maßnahmen zählen z. B. der Betrieb von zusätzlichen Flusskraftwerken, die Errichtung unterirdischer Infrastrukturbauwerke, Landnutzungsänderungen durch Versiegelung oder geänderte landwirtschaftliche Nutzung, Gebrauch des Grundwassers für Heizen und Kühlen sowie weitere Entnahmen von Grundwasser zur Trink- und Brauchwasserversorgung.

In vielen Situationen lassen sich die Effekte dieser Eingriffe nur mit Hilfe eines numerischen Grundwassermodells in hinreichender zeitlicher und räumlicher Auflösung ermitteln. Darüber hinaus bietet das Grundwassermodell die Möglichkeit, durch Szenarienrechnungen die jeweiligen Maßnahmen zu optimieren.

Bei der zweitägigen Veranstaltung mit ca. 18 Vorträgen, die gemeinsam von der Steiermärkischen Landesregierung, FA 19A, der Karl-Franzens-Universität Graz, der JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH und der Kompetenznetzwerk Wasserressourcen GmbH ausgerichtet wird, werden über den gewöhnlichen Gebrauch eines Grundwassermodells hinausgehende Anwendungen vorgestellt. Im Besonderen wird das Modell als Instrument zur Entscheidungsfindung diskutiert und mögliche Ursachen für etwaige Unsicherheiten von Lehrenden von 10 Universitäten erläutert.

Außerdem wird bei der Modellverwendung der Bogen zu den Oberflächengewässern sowie zur flächenhaften Grundwasserneubildung geschlagen. Weitere Themen reichen von der Modellierung im Karst über die grundwasserwirtschaftlich bedeutenden Auswirkungen des Klimawandels bis hin zu Aspekten des Stofftransports ins und im Grundwasser. Dies macht die Veranstaltung sowohl für wasserwirtschaftliche Planungsorgane, Sachverständige als auch für fortgeschrittene Modellierer interessant.